Wo das Meer leuchtet und die Kühe auf Strandspaziergänge stehen – Playa Blanca/Isla Barú (Kolumbien)

Die Legende besagt, dass es hier bei Neumond, männerverschlingende Sirenen gibt, die das Meer zum scheinen bringen und von solch einer Schönheit sind, dass sich jedermann umgehend in sie verliebt und zu ihnen ins Wasser steigt. Sofort verwandelt ihn die Verführerin in ein Amphibium und schleppt das Opfer auf den Meeresgrund wo es bis an das ende seiner Tage diesen magischen Wesen zu dienen hat… Wie gut, dass ich genau zum neuen Monde auf der Insel ankomme. Ich werde Zeugin dieses Magischen Phänomens das ein bisschen Wissenschaftlicher gesehen Meeresleuchten genannt und durch Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt wird, so genannte Biolumineszenz. Unglaublich, beim nächtlichen Bade glaube ich wirklich in ein Fabelwesen verwandelt zu sein. Da das Leuchten durch Berührungreize ausgelöst wird, scheint man, ein grünscheinender Schweif hinterherziehend, in einen leuchtendes Gewand gehüllt zu sein. Zudem ist die Wassertemperatur auch nachtsüber lauwarm und so verbrachten wir Stunden im Zustand des mystischen Staunens. 
Meine Compadres waren eine gruppe argentinischer Strassenmusikanten die mich wie eine Familie aufgenommen haben. Zusammen kochten wir am Lagerfeuer, lasen uns gegenseitig Jorge Luis Borges sowie Teile der Bibel (die darauf als „Rollingpaper“ wiederverwertet wurden)  vor und philosophierten wiedereinmal über Moral, Glauben und den Sinn des Lebens. Doch es ging ganz und gar nicht nur ernst zu und her, 3 Gitarristen und 5 Gesangstalente lockerten das ganze mit gelegentlichen Songeinlagen von Stücken wie „cuarto de Tula“ und „Ai Se Eu Te Pego“ auf. Viel Gelächter und gute Stimmung. Strandleben halt 🙂


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