Lago Attitlan y la finca de David – San Pedro / San Marcos / Tzununa (Guatemala)




Und da ist es wieder mal Zeit, meinen lieben Leuten Bericht zu erstatten, wie es mir als Weltenbummlerin ergeht. Der Lago Attitlan hat mich magisch in seinen Bann gezogen. Nach Ankunft war ich erst einmal geschockt über die Realität Guatemalas, der Abfall, die Armut, die Kinderarbeit …alles schien mir extrem „abgefuckt“ nach der für den Tourismus hergerichteten Seifenblasenstadt Antigua. Doch gerade deshalb fühlte ich mich hier schliesslich so wohl – auch wenn nicht abzustreiten ist, dass der Ort durch den Tourismus extrem Verändert wurde, ja sogar aufstand in der Einheimischen Bevölkerung auslöste, ist es doch irgendwie echt hier. Gerade der Fakt, dass die Einheimischen hier noch etwas zu sagen haben gibt dieser Traumlandschaft seine Stärke. Erste Station war San Pedro – Dorf der Hippies und Drogen. San Pedro la Locura (San Pedro die Verrücktheit), so nennen es die Einheimischen hier. Einmal angekommen, wird der Paco, ein Guatemaltekischer Musiker sofort zu mein Freund. Wir beide scheinen Strassenkünstler zu sein und so verbindet man sich zu einer Djembe-Gitarren-Feuer Show. Und als wir in Aktion sind, stossen mehr und mehr Feuerkünstler dazu und so streifen wir zu fünft als Feuercrew durch die Strassen. Und jah… endlich wieder mal anständige elektronische Musik, ein DJ aus Deutschland, feinster minimal Progi …dritter Raum lässt gruessen 🙂 Doch bald steige ich ins Boot, dass mich San Marcos führt. San Marcus la Laguna ist das Dorf der Spirituellen Hippies – ohne Yoga oder Meditationsabsichten ist man hier ziemlich out. Doch ich kann dises Doerfchen von einer anderen Seite entdecken, denn die Verbindung mit dem verrückten Japaner und dem guatemaltekischen Musiker, gibt mir ein Einblick in das Leben von Tag zu Tag. Das Leben, welches hier so viele fuehren. Morgens teilt man zu dritt ein Teller Frühstück abends machen wir dann ne Show und als Gegenwert gibt’s was in den Magen und ein Sofa im Innenhof zum pennen. Das Leben könnte nicht schöner sein, bescheidenes Leben lernt einem, die Dinge noch mehr zu schätzen. Der Kopfsprung von der 7 Meter hohen Plattform in den See ist befreiend… Da können auch die erneut aufgelesenen Parasiten meine Laune nicht trüben 🙂 Und schliesslich geht’s nach Tzununà… selbst für die meisten Guatemaltecos ist dies ein schwarzer Fleck auf der Karte. Tzununà ist ein kleines Dörfchen neben San Marcos. Um die Sache abzurunden, gebe ich auch diesem Stückchen Erde einen Namen: Tzununà la Natura 🙂 Dorf der Mayas und Fincas ….hier hab ich ein Ort der Stille und Kreativität gefunden der mich für all diese Zeit vom Computer ferngehalten hat. Für 3 Wochen habe ich meine Energie dem Proyecto Nuevo Mundo (http://elproyectonuevomundo.blogspot.com) gewidmet. Kurz gesagt ist dies ein Volontär Projekt für den Aufbau eines biologischen Permakultur (http://de.wikipedia.org/wiki/Permakultur) Bauernhof mit Café-/Avocadoplantage und riesigem selbstversorger Garten. Ziel des Projektes ist schliesslich auch gratis Workshops für alle Interessierten anzubieten, um das Bewusstsein von nachhaltigem Handeln in der Welt zu stärken. Doch noch ist man hier nicht so weit. Erst wird mal die alte Farbe von dem Haus gebürstet, die neue Küchenablage lackiert, ein Pizzaofen aus Lehm, Sand und Tannenadeln erstellt, Mauern und Treppen im Garten gebaut, Erdsaecke mit fruchtbarer schwarzer Erde ausgegraben, allerlei Gemüse wird gepflanzt. Daneben fallen die Lebenserhaltenden aufgaben an wie z. B. Kaffee zu pflücken um etwas Geld zu verdienen, Kochen und Abwaschen für 10 Leute, Putzen und Erdlöcher für die Toilette graben und vieles vieles mehr…. Obwohl es eine Freiluftdusche auf einem Stein mitten in der Plantage hat, gingen wir uns oft einfach beim Wasserfall baden. Dort hat’s ein wenig mehr Druck auf der Leitung und was gibt’s schöneres als sich neben einer Insel voller wilder Bananen zu sonnen und trocknen? Tausend Glühwürmchen, millionen von Sternen, die Natur umarmt einem hier, erschöpft und mit einem kleinen Rest der Kaleidoskopsicht schlafe ich ein…


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